Mash Black Seven 125: Fahrbericht, Daten, Preis | ADAC

2023-02-28 14:09:26 By : Ms. Bessie Bessie

Die Mash Black Seven 125 ist ein interessantes Bike der boomenden 125er-Klasse. Das Rezept der französischen Marke: Stilelemente britischer und japanischer Bikes der 60er- und 70er-Jahre plus zeitgemäße Technik. Fahrbericht, Daten, Preis.

Gut im Handling, günstiger Preis

Spärlich motorisiert, geringes Gewicht

Auf den ersten Blick wirkt die Mash Black Seven 125 wie aus der Zeit gefallen: Das in Frankreich entwickelte und in China produzierte Leichtkraftrad sieht wie ein richtiger Oldtimer aus. Der schwarz lackierte Tank mit den goldfarbenen Verzierungen, Speichenräder mit schmalen Reifen, die klassisch gerade Sitzbank mit den quer zur Sitzfläche gesteppten Nähten und eine langgezogene Auspuffanlage aus Edelstahl mit konisch zulaufendem Endtopf – all das erinnert an ehrwürdige Motorräder der 1970er-Jahre wie zum Beispiel eine Norton Commander.

Profitieren dürfte das Modell in jedem Fall davon, dass auch Auto-Führerscheininhaber Modelle der 125er-Klasse fahren dürfen.

Zum Seventies-Style passen die konventionelle Telegabel mit hübschen Faltenbälgen und die beiden schräg stehenden Stereo-Stoßdämpfer mit Ausgleichsbehälter am Heck. Das aus zwei verchromten Rundinstrumenten bestehende Cockpit liefert den gelassenen Gegenentwurf zu knallbunten und vollgestopften TFT-Bildschirmen moderner Zweiräder. Digital-Display und Konnektivität sind für die Mash Black Seven Fremdwörter. Die gleiche Nüchternheit verkörpern Basis-Bedienelemente und nicht verstellbare Brems- wie Kupplungshebel. Nur beim Rundscheinwerfer hat sich die Neuzeit eingeschlichen: Hinter dem Scheinwerferglas verbirgt sich moderne LED-Leuchttechnik.

Mit einer Sitzhöhe von 78 Zentimetern ist die Black Seven leicht zu erklimmen, der Kniewinkel ist angenehm. Die Ergonomie hinter dem in der richtigen Höhe angebrachten, konifizierten Alu-Lenker passt und wirkt sehr entspannt.

Ein Druck auf den Anlasserknopf, und der luftgekühlte Einzylindermotor brummelt umgehend los. Hier werkelt bewährte Technik, denn der Single stammt konstruktiv von der betagten Suzuki GN 125 ab, was seine beherrschbare Leistungsausbeute von knapp 12 PS erklärt. Die setzt die Mash in überschaubaren Vortrieb um.

Hilfreich ist dabei die relativ kurze Übersetzung des Fünfgang-Getriebes. Die Gänge rasten recht ordentlich und der Leerlauf ist leicht zu finden, nur die Kupplung erfordert etwas Kraftaufwand. So geht es gleichmäßig bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 100 km/h vorwärts. Dann erscheint ein sechster Gang wegen der deutlich spürbaren Vibrationen an Fußrasten und Tank allerdings wünschenswert.

Aus dem Drehzahlkeller hält sich die Beschleunigung in engen Grenzen, so dass auf der Landstraße eine Fahrweise angesagt ist, bei der es ums Halten des Schwungs geht. Darauf ist auch das Fahrwerk ausgelegt, der Stahlrahmen vermittelt gute Steifigkeit und hohe Solidität. Die straffe Dämpfungsabstimmung unterstützt eine kritikfreie Spurtreue selbst bei holprigem Straßenbelag und bei flotter Kurvenfahrt.

Wendig ist die Black Seven allemal, bei nicht einmal 130 Kilo braucht es kaum Kraft, um sie um die Ecke zu treiben und in die Schräglage zu bringen. Der breite Lenker erleichtert das Einlenken zusätzlich.

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Das Kombibremssystem agiert durchaus effektiv, wenn auch nicht gerade gefühlvoll dosierbar: 70 Prozent der eingeleiteten Bremskraft gelangt an die Dreikolbenzange im Vorderrad, mit 30 Prozent wird die Hinterbremse beaufschlagt. So vermittelt die Black Seven mühelosen, zu jeder Zeit beherrschbaren Fahrgenuss mit dem Charme des originalgetreuen Retro-Looks. In Sachen Technik und Fahrkomfort genügt sie heutigen Bedürfnissen. Der Preis: 3699 Euro.

Luftgekühlter Einzylindermotor, 124 ccm Hubraum, 8,5 kW/12 PS bei 9000 U/min, 9,5 Nm bei 7000 U/min; zwei Ventile/Zylinder, ohc, Einspritzung, Fünfganggetriebe, Kette

Höchstgeschwindigkeit 95 km/h, 2,1 l/100 km

Stahlrohr-Brückenrahmen; Telegabel vorne, nicht einstellbar, Federweg 11 cm; Stahl-Zweiarmschwinge hinten, zwei Federbeine (Vorspannung einstellbar), Federweg 7,5 cm; Drahtspeichenräder; Reifen 110/70-17 (vorne) und 130/70-17 (hinten). 30 cm Einscheibenbremse vorne, 22 cm Einscheibenbremse hinten

Radstand 1,340 m, Sitzhöhe 78 cm, Gewicht fahrfertig 127 kg, Zuladung 143 kg; Tankinhalt 14 l

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